TIGERSTREIFENBABY WARTET AUF TARZAN - Film von Rudolf Thome
Frank Mackay kommt aus einer Zeit, in der die Männer unsterblich und die Frauen ausgestorben sind, in die Gegenwart. Er sucht Laura Luna, die Autorin des Romans 'Tigerstreifenbaby wartet auf Tarzan', weil er sich in ihr Bild verliebt hat und sie in seine Zeit, ins 5. Jahrtausend, mitnehmen möchte. Er hat nur wenig Bargeld bei sich, aber einen Rucksack voller Gold. Zunächst begegnet er Luise und Theo, die gerade auf dem Heimweg von ihrer Hochzeitsreise nach Italien sind und ihn nach Berlin mitnehmen. Luise zeigt Frank ohne Umschweife, daß sie sich zu ihm hingezogen fühlt.
In Berlin besucht er die Verlegerin von 'Tigerstreifenbaby...' und bekommt von ihr Lauras neue Adresse. Auch Laura ist sofort von ihm fasziniert und geht mit ihm essen. Im Restaurant werden sie von einem mysteriösen Chinesen beobachtet, der ihnen auch auf dem Heimweg folgt. Zu Hause stellen sie fest, daß die Wohnung durchsucht worden ist. Laura möchte nun mit Frank irgendwohin reisen, wo niemand sie findet. Frank bittet Luise, ihm das Gold aus seinem Hotelzimmer zu bringen. In einem einsamen Jagdhaus richten sich die drei für einen längeren Aufenthalt ein…
Rudolf Thomes vergnüglicher Spielfilm, der in der Konzeption an manche seiner frühen Arbeiten erinnert, stellt die Frage: Was hindert uns daran, unser Glück in die eigene Hand zu nehmen? Eine Kunstfigur, ein mysteriöser Gast aus der Zukunft, motiviert eine Handvoll Erdenmenschen, ihre Erfüllung zu suchen. (Arsenal, Berlin)
Tigerstreifenbaby wartet auf Tarzan.
Warum unternimmt ein Unsterblicher aus dem Jahr 4000 oder so eine Zeitreise in unsere Gegenwart? Er will eine längst ausgestorbene Menschensorte erleben: die Frauen. Diese Fabel hat sich der Berliner Kino-Einzelgänger Rudolf Thome ausgedacht und mit dem Volksbühnen-Liebling Herbert Fritsch, der angehimmelten Entertainerin Cora Frost und einer properen Neuerscheinung namens Valeska Hanel naiv-verschmitzt in Szene gesetzt. Nach einigen Wirren finden die drei in einer idyllischen Einsiedelei zur Liebesgemeinschaft zusammen, bald sind auch beide Frauen schwanger - leider endet die erotische Utopie à la Thome arg abrupt, weil der Lover aus der Zukunft auf eine andere längst ausgestorbene Menschensorte nicht gefaßt war: den eifersüchtigen Ehemann
DER SPIEGEL 37/1998